Stucco Veneziano ist eine alte italienische Spachteltechnik. Sie gilt als edelste aller Spachteltechniken. Stucco Veneziano kam vor mehreren hundert Jahren in Venezien zur Hochblüte. Schon die damaligen Baumeister verwendeten Glanzputz.
Woher kommt Stucco Veneziano?
Das Gebiet „Venezien“ umfasst die Regionen Belluno, Padua, Rovigo, Treviso, Venedig, Verona und Vicenza. Vor rund 100 Jahren fand man in diesen Gebieten besondere Wände. Zuerst glaubte man, es handle sich um Naturstein- oder Marmorwände. Fachleute glaubten erst, es handle sich um Stucco Lustro, der damals bekanntesten Marmor-Imitation der Region. Dafür wäre allerdings die Verarbeitung von dickeren Gips- oder Kalkschichten notwendig gewesen, welche nicht vorhanden waren. Auch fehlte der typische Wachsbelag.
Es musste sich bei den Wänden um ältere Werke aus dem 17. oder 18. Jahrhundert handeln. Nähere Untersuchungen zeigten, dass die Schichten nur wenige Millimeter dick waren. Es wurden zwar Beispiele mit pulverisiertem Marmor gefunden, Hauptbestandteil war aber immer Kalk.
Zwar fand Kalk in ähnlicher Verarbeitung – beispielsweise bei Stucco Lustro oder bei Fresken – schon viele tausend Jahre vorher Verwendung. Für die technische und gestalterische Reife dieser speziell dünnen Anwendung zeugten jedoch erst die in Venezien gefundenen Wände. Deshalb betrachtet man die venezischen Funde als Ausdruck der Blüte dieser Technik. In der Folge benannte man die Technik entsprechend: Stucco Veneziano.
Die Tugend der Not
Ursprünglich war Stucco Veneziano vielleicht sogar als Notlösung entstanden. Dies folgert man aus der sparsamen Verwendung des Materials im Gegensatz etwa zu Stucco Lustro. Hinzu kam, dass gerade wegen der dünnen Schicht die Beschichtung überall haftete. Da die chemische Reaktion mit dem in der Luft vorhandenen Kohlendioxid die Oberfläche zusätzlich verhärtete, überdauerte die schmucke Wandverkleidung lange Zeit.
Politische Wirren
Wahrscheinlich aus politischen Gründen verbreitete sich Stucco Veneziano – trotz seiner vielen Vorteile – nur zögerlich. Zwischen dem Ende des 18. Jahrhunderts und der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wechselte Venezien mehrmals die ihm obliegende Regentschaft zwischen Österreich, der Republik Venedig sowie Italien. Die beiden Weltkriege trugen zusätzlich dazu bei, dass viele der alten italienischen Techniken erst einmal in den Hintergrund gerieten.
Stucco Veneziano als Edelprodukt
Noch heute sind es nur ausgewiesene Fachleute, die sich wirklich mit der Anwendung dieser besondere Technik auskennen. Diese Tatsache sowie die verblüffende Ähnlichkeit mit dem Material „Marmor“ steigern allmählich den Bekanntheitsgrad von Stucco Veneziano. Die künstlerische Fertigkeit, die hinter einer gekonnten Umsetzung steht, trägt das ihre zur wachsenden Beliebtheit bei.
Die Spachteltechnik ist eine der elegantesten Beschichtungen überhaupt. Ob in Hallenbädern, Küchen, im ganzen Wohnbereich oder nur an ausgewählten architektonischen Orten wie Kaminen, Trennwänden oder Nischen – mit Stucco Veneziano beschichtete Oberflächen sprechen von edler Charakteristik und vermitteln einem gehobenen Ausbaustandard.
Die Vorteile von Stucco Veneziano
Als Kombination von haltbarem, gebranntem und gelöschtem Kalk in Verbidnung mit echtem Marmor wirkt Stucco Veneziano wie echter Marmor, ist aber nicht so teuer. Zudem ist Stucco variantenreicher und somit kreativer.
Auch aus gesundheitlichen Gründen empfiehlt sich Stucco Veneziano, da er keine schädlichen Zusatzstoffe enthält. Er wirkt ausserdem Schimmel hemmend, antibakteriell, ist atmungsaktiv und feuchtigkeitsresistent. Stucco Veneziano trägt ist somit nicht nur sehr repräsentativ, sondern schafft auch ein angenehm frisches Raumklima.
Die Kunst dieser Technik liegt in der regelmässigen Unregelmässigkeit. Stucco Veneziano wird mit einer Glättekelle, dem sogenannten Venezianischen Spachtel, in mehreren feinen Schichten auf den Untergrund aufgebracht. Massimo Color hat sich durch langjährige Erfahrung herausragende Qualität in der hochwertigen Ausführung dieser dekorativen Technik erworben, die ihresgleichen sucht.
Anwendung von Stucco Veneziano
Innenbereich: Wände, Decken, Säulen, Türen, Möbel, Trennwände.
Auch bedingt geeignet in Nassbereichen wie Badezimmern, Hallenbädern und Küchen, Fitness- und Wellnessanlagen.
Geeignete Untergrundflächen: Zement- und Kalkzementputze, Gipsputze und Gipswandbauplatten, Mauerwerk, mineralische Reibeputze und Kunstharzputze, Gipskartonplatten, Gipsfaserplatten, Fliesen- und Plattenbeläge, waschbeständige Dispersionsanstriche, alte Latexfarben, Acrylatfarben, Acryllackanstriche, Alkydharzanstriche, Glasfasertapete, gestrichen, MDF-Platten.